Nachtmarsch 2024 des 2. Jahrgangs
Nachtmarsch der zweiten Oberstufe / 4.6.2024
Kurz vor 19 Uhr setzte ein emsiges Treiben vor dem Bahnhof Dietikon ein. Von allen Seiten strömten Schülerinnen und Schüler Richtung Kiosk. Viele trugen Rucksäcke, einige Rucksäcke, die auf eine längere Wanderung schliessen liessen. Ein untrügliches Zeichen, dass etwas Grösseres im Gange war. Am Schluss standen dann tatsächlich gegen 100 Jugendliche da, dazu kamen gegen ein Dutzend Erwachsene. Wenig später bestieg der ganze Verband die S-Bahn nach Altstetten, worauf wieder etwas Ruhe am Bahnhof einkehrte. Gott sei Dank erreichte die S-Bahn auch pünktlich Altstetten, denn die Umsteigezeit war mit sechs Minuten knapp bemessen. Doch diesmal klappte alles. Keiner Lehrer wartet gerne unnötig lange mit ca. 100 Schülern auf einem Bahnhof, an dem viele Züge halten, aber noch viel mehr kraftvoll durchbrausen. Noch eine S-Bahn, diesmal bis Hedingen. Jetzt erst konnte es losgehen, das grosse Abenteuer. Der zweite Nachtmarsch! Da die meisten schon vor einem Jahr dabei gewesen waren, wussten alle in etwa, was so ein Nachtmarsch bedeutet: plaudern, plaudern, plaudern, …
Ja, das Wetter meinte es gut mit den Weininger Marschfreunden. Viel Sonne, angenehme Temperaturen und schöne Abendstimmungen. «Sie, Herr Nef, darf ich ein Föteli machen. Die Abendstimmung ist so romantisch. Hinten sieht man sogar den Schwarzwald.» Es war der Jura. Natürlich durfte man. Nach einer Stunde gab es einen ersten kurzen Halt. Ein kleines Grüppchen ganz am Schluss, das bereits jetzt deutlich hinter den andern am Wartepunkt hinterherhinkte, musste zu etwas grösserem Tempo ermahnt werden. Vorne an der Spitze brauchte es da keine Anschub-Motivation. Da war ohnehin hohes Tempo angesagt, bei den Damen ebenso wie bei den Herren. Die über 100 Leute zählende Gruppe zog rasch weiter, zuerst an Bonstetten und dann Wettswil vorbei. So allmählich verschwand der Jura im Dunkeln. Erste Taschenlampen wurden angemacht. Als die Marsch-Truppe in Birmensdorf ankam, war es dann definitiv Nacht. Die Dunkelheit hat so ihre Vorteile: Man kann nun die Mädchen leichter erschrecken. Nach einem weiteren Zwischenhalt in Birmensdorf ging’s nun an die letzte Etappe. Da setzten die Müdigkeit und die bereits zurückgelegten Kilometer dem einen oder andern doch schon etwas mehr zu. Die einen begannen ihre Knie zu spüren, andere spürten gar nichts mehr, was natürlich auch seine Vorteile hat. Leider gab’s hinter Birmensdorf nochmals einen etwas längeren Aufstieg und nach einem kurzen Abstieg gleich nochmals einen. Lästig, so was! Jetzt waren die Batterien von einigen wenigen doch ziemlich erschöpft und das Tempo hinten ging merklich zurück. Die vorausstürmenden Damen und Herren bekamen das kaum mit. Ihr Ziel war nun klar Dietikon, dessen Lichter man bereits sehen konnte. Einige wussten auch, dass die Reppisch, der man jetzt folgte, durch Dietikon floss. Etwa um halb ein Uhr konnten alle ihre Eltern informieren, dass man bald den Bahnhof Dietikon erreichen würde und abgeholt werden wolle. Mit dem Glockenschlag – Punkt eins! – der Kirche erreichten die Schnellsten den Bahnhofvorplatz. Für sie war der zweite Nachtmarsch nun bereits Geschichte, die letzten hatten noch einige Minuten mehr zu beissen. Aber auch sie erreichten das Ziel. Alle hatten’s wieder einmal gepackt und niemand unterwegs schlapp gemacht.
Für die Oberstufe: Peter Nef
Zurück